Stellungnahme des Demokratiebeauftragen
Stellungnahme des Demokratiebeauftragten zur Bedeutung von Diplomatie und Verständigung.
Ein Appell für Frieden
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, liebe Sportfreunde, liebe Bürger des Landes Sachsen-Anhalt
in diesen bewegten Zeiten, die unser Land wie auch Europa vor große Herausforderungen stellen, wenden wir uns heute als Landesschützenverband Sachsen-Anhalt mit einem Appell an die Öffentlichkeit und die politisch Verantwortlichen.
Wir leben in einem Land, das seit fast 80 Jahren in Frieden aufwachsen durfte – ein historisches Privileg, das wir der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg und dem beharrlichen Streben nach Ausgleich und Diplomatie verdanken.
Dieser Frieden war keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger, oft mühsamer Gesprächsbereitschaft über Grenzen hinweg – auch mit jenen, die einst als Gegner galten.
Am 8. Mai 2025 begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes in Europa.
Wir gedenken an diesem Tag nicht nur des Leids und der Opfer, sondern auch der Hoffnung, die aus dem Ende des Krieges erwachsen konnte. Wir ehren alle, die dazu beigetragen haben – auf allen Seiten.
Gerade deshalb erfüllt es uns mit Sorge, dass in der gegenwärtigen politischen Debatte der Ton zunehmend schärfer, die Sprache kälter, die Gesprächsbereitschaft geringer wird.
Diplomatie scheint oft zweitrangig hinter der Sprache der Waffen.
Als Schützen stehen wir für eine jahrhundertealte Tradition, in der Waffen nicht der Gewalt, sondern der sportlichen Begegnung dienen. Wir begegnen uns im fairen Wettkampf, nicht in Feindschaft. Unsere Gemeinschaft lebt vom Miteinander, vom Respekt – auch und gerade über nationale Grenzen hinweg.
Wir wenden uns deshalb nicht gegen unsere gewählten Repräsentanten, sondern appellieren eindringlich an deren Verantwortung, Vernunft und Weitsicht:
Finden wir zurück zu einer Sprache des Friedens.
Führen wir wieder Gespräche – auch mit denen, von denen wir uns entfernt haben.
Reichen wir die Hand – nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke.
Diplomatie verlangt Mut, Geduld und die Bereitschaft, sich auf den anderen einzulassen. Doch sie ist der einzige Weg, der langfristig Frieden für alle sichert – für uns, für unsere Kinder und für alle Menschen, die einfach nur in Sicherheit und Geborgenheit leben wollen.
Wir bitten Sie darum, den Dialog mit der Russischen Föderation nicht als Niederlage, sondern als Chance zu begreifen.
Ein konstruktiver Austausch – sei er auch noch so schwierig – ist stets wertvoller als das Schweigen oder die weitere Lieferung von Waffen und Kriegsgerät.
Im Geist der Versöhnung, in der Verantwortung vor der Geschichte und mit Blick auf die Zukunft – setzen wir uns für eine Rückkehr der Diplomatie ein.
Mit sportlichen und friedvollen Grüßen
Der Demokratiebeauftragte des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt
Torsten Mühl
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